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Zukunft der Lebensmittelindustrie: Forderungen und Innovationen in Wien

Die österreichische Lebensmittelindustrie fokusierte beim Jahresempfang 2024 auf Wettbewerbsstärkung, Innovation und Kostensenkung.

Die österreichische Nahrungs- und Genussmittelindustrie steht vor einschneidenden Herausforderungen und Chancen. Am 19. November 2024 fand in der Hofburg Wien der 21. Jahresempfang der Branche statt, der unter dem Motto „Das Wettrennen um den Standort der Zukunft ist eröffnet!“ stattfand. Der Fokus des Abends lag auf Themen wie Forschung & Entwicklung, Innovation sowie den Rahmenbedingungen für Österreichs Standort. Rund 300 Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und der gesamten Lebensmittelkette fanden sich zu dieser festlichen Veranstaltung zusammen. Die Keynote-Speech hielt der renommierte KI-Forscher Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter von der Universität Linz. Im Rahmen eines Innovationstalks war auch Dr. Henrietta Egerth von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit von der Partie, um über die zukünftigen Entwicklungen in der Branche zu diskutieren.

Handfeste Forderungen für die Branche

KR DI Johann Marihart, Branchenobmann, führte in seiner Ansprache die dringlichsten Forderungen an die künftige Bundesregierung auf. „Das System ist ausgereizt und die Wettbewerbsfähigkeit steht auf der Kippe, wenn nicht umgehend Gegenmaßnahmen ergriffen werden“, betonte Marihart. Die zentrale Botschaft: Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Lebensmittelindustrie muss gestärkt werden. Um dies zu gewährleisten, seien Maßnahmen erforderlich wie die Rückkehr zu leistbarer Energie, die Senkung der Lohnnebenkosten und endlich ein Ende der Überregulierung. Ein weiterer wichtiger Punkt wurde von Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie, adressiert. Sie unterstrich die Notwendigkeit, den Kostendruck auf Unternehmen zu senken. „Eine spürbare und nachhaltige Senkung der Aufwendungen für den Standort ist jetzt dringend geboten. Die angestrebte Transformation zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem kann nur gelingen, wenn unsere Betriebe dafür auch die Ressourcen haben“, erklärte Koßdorff. Sie sieht die Branche derzeit in einer Phase der wirtschaftlichen Stagnation.

Kritik an neuer Zuckersteuer und deren Auswirkungen

Koßdorff sprach sich auch entschieden gegen die kürzlich angeregte Zuckersteuer auf Getränke aus, die zur Budgetkonsolidierung dienen soll. Ihrer Meinung nach würde eine solche Steuer nicht nur das Budgetdefizit nicht ausgleichen, sondern zudem die gesamte Agrar- und Lebensmittelbranche belasten – beginnend bei den Rübenbauern bis hin zu den Getränkeabfüllern. Sie verwies zudem auf die geringen positiven Lenkungseffekte solcher Steuern in Ländern wie Großbritannien und betonte die Bedeutung freiwilliger Brancheninitiativen zur Zuckerreduktion.

Aspekt Details
Veranstaltung 21. Jahresempfang der österreichischen Nahrungs- und Genussmittelindustrie
Ort Hofburg Wien
Daten Rund 300 Teilnehmer aus Wirtschaft und Politik
Keynote-Speaker Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter
Forderungen Senken der Energiekosten, Lohnnebenkosten reduzieren, Überregulierung stoppen
Gegenvorschlag Keine Zuckersteuer für Getränke zur Budgetkonsolidierung

Die Aussagen und Argumente aus der Veranstaltung lassen darauf schließen, dass die Akteure der österreichischen Lebensmittelindustrie vor einer Herkulesaufgabe stehen. Die Ansichten von Marihart und Koßdorff verdeutlichen die Notwendigkeit von Veränderungen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Branche zukunftssicher zu machen. In einer Zeit, in der Qualität und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen, sollte das regionale Fleischerhandwerk besonders unterstützt werden, um gewährleisten zu können, dass die Wertschöpfung im Land bleibt und das Tierwohl in sämtlichen Faktoren gesichert ist.

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